Zur Lage der Friseure auf einer Wellenlänge

Zu einem virtuellen Austausch trafen sich Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH), Alfred Engeler, Bereichsleiter Innungen im Kreis Steinfurt und Susanne Dorsten, Obermeisterin der Friseurinnung im Kreis Steinfurt mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek. Thema: Die aktuell prekäre Lage im Friseurhandwerk.

Es ging um konkrete Fragestellungen, wie die Forderung nach einer schnelleren Bearbeitung der Anträge und die stufenweise Öffnung je nach regionaler Infektionslage, wie sie Engeler für die Friseurbetriebe fordert. Für weniger Bürokratie bei den Antragsstellungen für Unterstützungsmaßnahmen macht sich auch Tischner stark: „Wir brauchen kurzfristigere Abschlagszahlungen und fordern die Senkung des MwSt.-Satzes auf sieben Prozent bis Ende des Jahres, so wie es für die Gastronomie schon beschlossen wurde.“
 
Die Gesprächspartner tauschten sich zu praktikablen Lösungsansätzen aus, um die Situation für die Innungsbetriebe des Friseurhandwerks zu verbessern. Dazu berichtete Dorsten sowohl von ihren Erfahrungen als Obermeisterin sowie aus der Perspektive als Inhaberin eines eigenen Friseursalons. Vor allem das Problem der „Schattenwirtschaft“ sei aus ihrer Sicht nicht zu unterschätzen.
 
„Wir haben viele Punkte besprochen, die ich gerne mit nach Berlin nehme. ‚Corona‘ hat uns gezeigt, dass wir unsere Prozesse in den Verwaltungen noch viel mehr digitalisieren müssen – sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene“, bestätigt Bundesministerin Karliczek, die sich sehr verständnisvoll aufgrund der aktuell sehr schwierigen Situation der Friseurinnen und Friseure zeigte. Sie betonte jedoch auch, dass in Deutschland die Kontakte um 70-75 Prozent reduziert werden müssten, um dem mutierten Virenstamm keine Chance zu geben.
 
„Mit Frau Karliczek haben wir eine Bundesministerin vor Ort, die wie wir großes Interesse daran hat, die Wirtschaft im Kreis Steinfurt attraktiv und zukunftssicher zu gestalten – nicht zuletzt für unsere Innungsbetriebe im Friseurhandwerk“, so KH-Hauptgeschäftsführer Tischner.

Gemeinsam mit dem Unternehmens- und Wirtschaftsverband Westfalen e. V. hat die KH jüngst eine eigene Solidaritätsinitiative für das Friseurhandwerk gestartet. Mit dem Kauf von Gutscheinen beim lokalen Innungsbetrieb sollen Friseure und Friseurinnen finanziell unterstützt werden. Doch es braucht auch Unterstützung von Seiten der Politik.

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